Wanderung durch das belgisch/niederländische Grenzgebiet in der Nähe von Maastricht
Am heutigen Wandertag trafen sich bei strahlendem Sonnenschein 8 Vereinsmitglieder am gewohnten Treffpunkt. In Kanne angekommen, besichtigten wir zunächst das Gedenkkapellchen im Ort. In der unmittelbaren Nähe zum Schloß Mercanne war dann auch der erste gußeiserne Grenzpfahl zu besichtigen und ein erster Eingang in die vielen Stollen des Mergelgesteins. In der Nähe des Schlosses gibt es auch einen Eingang zu einem ehemaligen, geheimen Nato-Hauptquartier, welches in den 70er Jahren dort ebenfalls in das Mergelgestein getrieben wurde.
Nach Überqueren der Hauptstraße im Ort Kanne gelangten wir an ein Wassermühlenrad, welches vom kleinen Fluß Jeker angetrieben wird. Nach der Überquerung desselben gelangt man zwischen Wiesen und Feldern an weitere Grenzpfähle, die jeweils mit einer Jahreszahl und einer fortlaufenden Nummer versehen sind. Weiter ging es entlang der hinteren Einzäunung der dortigen Gärten. Einem kurzen Anstieg folgend, gelangte man immer wieder an einen dieser Grenzpfähle, sodass man sich mal in den Niederlanden, mal in Belgien befand. Zwischen Häusern und Gärten gelangt man schließlich an die Brücke, die den Albertkanal überspannt. Nach Überquerung derselben ging es entlang des Kanals in Richtung Jachthafen. Am dortigen Cafe gönnte man sich das ein oder andere Getränk. Im weiteren Verlauf stößt man dann immer wieder auf Schilder, die das Gelände dahinter als militärisches Sperrgebiet ausweist. Dabei handelt es sich um das Gebiet rund um das berühmte Fort Eben- Emael, welches zwischen 1932 und 1939 entstanden ist, um u.a. den dahinterliegenden Albertkanal zu schützen. Im 2. Weltkrieg galt das Fort, welches unterirdische Gänge mit einer Gesamtlänge von über 5 km und einer Plateaugröße von 1/2 Km2 aufweist, als das Größte der Welt. Auf der einen Seite der Albertkanal, auf der anderen Seite ein mächtiges Bollwerk aus Bunkeranlagen mit Tonnen von Stahl und Beton und schwerem Geschütz ausgerüstet, sollte es eine uneinnehmbare Festung sein. Die deutsche Wehrmacht hingegen landete im Mai 1940 mit 9 Lastenseglern auf dem Plateau und nahm das Fort binnen weniger Minuten ein. An Wochenenden kann das Fort mit Führungen in verschiedenen Sprachen auch begangen werden. Gedenktafeln der gefallenen Soldaten, Artilleriekanonen und ein Panzer sind ebenfalls im Umfeld zu sehen.
Wieder über die Jeker gibt es verschiedene Möglichkeiten die zur Brücke über den Albertkanal zurückführen. Wir überquerten den Albertkanal dann noch ein zweites Mal, um wieder in Kanne anzukommen. Dort kehrten wir zu guter Letzt noch zu einem kleinen Imbiss ein, ehe wir den Heimweg antraten.
W.S.